Cyberkriminalität zu Coronazeiten

von | Jun 17, 2020 | Allgemein | 0 Kommentare

Nicht nur im wirklichen Leben bedroht die Corona-Pandemie die Menschen. Inmitten des Kampfs gegen Covid-19 greifen nutzen Kriminelle Schwachstellen in Computersystemen schamlos aus. Selbst vor Attacken auf Kliniken schrecken sie nicht zurück.

Das Dark Web ist voll mit Werbung Krimineller, die Sicherheitslücken in Computersystemen ausnutzen und so Geld bei den Gehackten zu erpressen. Zum Schaden aller explodieren illegale Aktivitäten im Internet. Cyber-Kriminelle nutzen die Verunsicherung vieler Menschen. Schadsoftware über vermeintlich sichere Webseiten, die Informationen zu COVID-19 anbieten, werden verbreitet. Ein Klick auf einen getrübten Lin in einer Email, und schon ist der Computer infiziert. Die Johns Hopkins University zeigt eine täglich aktualisierte Anzahl der weltweit Corona-Infizierten. Kriminelle zogen Screenshots der Webseite und infizierten diese. In Spam-Mails wurden diese infizierten Screenshots verschickt. Wer auf die Links geklickt hat, ist in die Falle gegangen.

Kein Zugang mehr zu Patientendaten

Auch vor Angriffen auf das Gesundheitssystem schrecken die Cyber-Kriminellen nicht zurück. In Brno (zu Deutsch: Brünn, Tschechien) wurde ein komplettes Krankenhaus durch einen Cyberangriff stillgelegt. Sämtliche Daten wurden verschlüsselt. Auf zum Teil lebenswichtige Patientendaten konnte das Krankenhaus nicht mehr zugreifen.

Zero Days

Über unerkannte Sicherheitslücken, sogenannte Zero Days, werden Schadprogramme in Computersysteme eingeschleust. Und dies, ohne dass ein Nutzer vorher auf eine infizierte Spam-Mail hereingefallen ist. Finden Hacker solche Sicherheitslücken existieren noch keine Sicherheitsupdates der Hersteller. Das macht diese Schwachstellen so gefährlich. Zero Days sind die größte Bedrohung, denn diese Lücken sind noch nicht bekannt. Mit anderen Worten: Man kann sich davor nicht schützen. Es existiert ein kompletter „Industriezweig“ im Darknet, der sich auf das Aufspüren von Zero Days spezialisiert hat und die identifizierten Lücken dort zum Kauf anbietet.

Dabei hat die Menschheit momentan einen gemeinsamen Feind: Das Corona-Virus. Aber selbst, wenn Cyber-Kriminelle aufhören, Krankenhäuser oder Labore anzugreifen, müssen die Regierungen zusammenarbeiten und die Cyber-Kriminalität stärker in den Fokus zu nehmen.

Mühlenbrock Datenschutz Consulting

Ich berate KMU, aber auch größere Unternehmen zu den Themen Datenschutz und Informationssicherheit.

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